Parque Natural Bardenas Reales

Abenteuer Wüste in Navarra

Von San Sebastian geht die Reise wie geplant zurück Richtung Portugal über das spanische Inland. Der kürzeste Weg wäre eine Route südwestlich von San Sebastian Richtung der Stadt Burgos gewesen. Wir nehmen jedoch einen Umweg in Kauf und fahren kerzengrade ca. 180 km nach Süden in den Parque Natural Real de Bardenas. Zum Glück war ich schon zu Hause bei meinen Reise-Recherchen auf diesen Naturpark in der spanischen Provinz Navarra gestoßen, der außerhalb von Spanien nur wenig bekannt ist. Denn die 42.000 Hektar große Halbwüste überrascht den Besucher auf ganzer Linie. Kaum zu glauben, dass man sich in Europa befindet, denn das Landschaftsbild erinnert doch sehr an Nationalparks im Westen der USA. Die beeindruckende Landschaft besteht größtenteils auf ockerfarbenem Lehm, der das Sediment eines urzeitlichen Meeres ist, welches durch die Hebung der Iberischen Platte nach und nach verlandete (Wikipedia). Wind- und Wasser-Erosion haben aus dem unterschiedlich harten Sedimentgestein ein bizarre Landschaft geformt, die schon als Drehort für Filme (u.a. James Bond), Serien (Games of Thrones) und zahlreiche Musikvideos und Werbefilme diente.

Durch die Bardenas führt ein 20 km langer Straße, größtenteils als Schotterpiste. Vom Hauptweg zweigen an den größten Sehenswürdigkeiten Rundwege für Radfahrer und Wanderer ab. Teile des Parks sind militärische Zone und dürfen nicht betreten werden. Uns begegneten schon einige Touristen, aber der große Massenandrang mit Reisebussen etc. ist es nicht. Wir haben fast den ganzen Tag im Park verbracht. Beeindruckend ist die absolute Stille (abseits der Straße), man hört noch das Rauschen des Windes...bestimmt lassen sich hier nachts Sterne betrachten, aber der Naturpark schließt um 19 Uhr. Die Bardenas Reales waren eine Reise wert und stellen nur 200 km südlich des sattgrünen Baskenlandes einen sehenswerten Kontrast dar.