Am Ende der Welt: Costa da Morte

Eine Fahrt am nordwestlichen Ende Spaniens mit spektakulären Küstenlandschaften, einsamen Stränden, entlegenen Fischerdörfern und umtosten Kaps.

Von dem Zwischenstopp in Santiago de Compostela mit seinen Pilgern fahren wir nach Fisterra. Nach einer Übernachtung beginnt hier unser Trip entlang der Costa da Morte, der galizischen Bezeichnung für den sagenumwobenen Küstenabschnitt im äußersten Nordwesten Spaniens, der früher als das äußerste Ende der bekannten Welt angesehen wurde. Die Todesküste verdankt ihren Namen den schwierigen Bedingungen für die Seefahrt, mit ihren vielen Schiffbrüchen und Toten. Die Fahrt führt uns entlang kleiner und entlegener Straßen von Fisterra bis nach Malpica (mit zwei Zwischen-übernachtungen in Corme).

Die "Todesküste" meint es gut mit uns. Seit Tagen herrscht hier Kaiserwetter, übrigens ganz anders als im Südosten von Spanien, das von den Unwettern und Regenfällen doch arg gebeutelt wird,  im Fernsehen wird täglich darüber berichtet...Obwohl es nur etwas über 100 km sind, nimmt die Fahrt entlang der Costa da Morte wegen der kleinen Straßen und vielen Schlenker ganz schön Zeit in Anspruch! Dafür wird man mit Naturschönheiten reichlich belohnt! Kaum vorstellbar, dass sich an dieser traumhaften Küste im Jahr 2002 mit dem Untergang des Tankers "Prestige" eine schreckliche Umweltkatastrophe ereignete, als 77.000 Tonnen Schweröl die Küste verpesteten.

Das Hinterland der Küste ist landwirtschaftlich geprägt. Kein Weinanbau mehr, dafür Mais und Viehwirtschaft. Überall sieht man "Horreos" (s. Foto unten), alte Speicher für Feldfrüchte. Sie stehen auf "Stelzen" um die Durchlüftung zu garantieren und Schädlinge (Ratten) fernzuhalten. Entlang von Fjorden und einsamen Sandstränden steuern wir immer wieder Kaps mit Leuchttürmen an, wie z. B. Kap Fisterra oder das Kap Tourinan (der westlichste Punkt Spaniens).

Ich schreibe grade aus dem Städtchen Corme an der Costa da Morte.  Wir haben diesen Ort (zufällig) für 2 Nächte gewählt, weil wir hier eine schöne Ferienwohnung gefunden haben. Nach den kleinen Hotelzimmern tut es gut, sich mal ausbreiten zu können, im Apartment zu kochen, Wäsche zu waschen, weniger Auto zu fahren und die weiteren Stationen der Reise zu planen. Corme ist unspektakulär, aber nett. Die Strände und die Landschaft erinnern etwas an Skandinavien. Die Menschen sind wie bisher in ganz Galizien sehr freundlich, überall kann man ein Schwätzchen halten. Wie es der Zufall will, ist Corme in ganz Spanien DER Ort, der für die besten Entenmuscheln bekannt ist (s. Blog vom 13. Sept.). Hier gibt sogar ein jährliches Entenmuscheln-Fest. Also MUSSTEN wir diese Dinger probieren. In der Kneipe wurden sie an fast jedem Tisch bestellt. 300 Gramm für 20 €. Nach einer kurzen Einweisung durch die Kellnerin haben wir den Teller verputzt. Hat sehr gut geschmeckt!

Ein Höhepunkt der bisherigen Reise war der Leuchtturm von Roncudo, am Ortsende von Corme.

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Kommentare: 2
  • #1

    Stefan (Mittwoch, 18 September 2019 06:55)

    Hallo Jürgen,
    vormals hab ich, wenn der Rechner an, war zuerst im 'SPIEGEL' gelesen was auf der Welt los ist, jetzt schau ich immer zuerst bei 'JÜRGEN' - tolle Bilder !!!

  • #2

    Jürgen (Mittwoch, 18 September 2019 08:52)

    Moin Stefan
    Du bist halt mein treuester Fan :-)