Viele Wege führen nach: Santiago de Compostela

Camino (spanisch) = Weg. El Camino Frances, el camino portugues, el camino del norte, el camino primitivo, el camino fisterra...

Es gibt unterschiedliche Routen auf dem Jakobsweg. Sie sind verschieden lang und beschwerlich. Aber für alle Pilger endet der Weg in Santiago de Compostela, der Hauptstadt Galiziens und dem vermeintlichen Begräbnisort des Apostels Jakobus.

Auf unserem Weg zur Costa de la Muerte machten wir Halt in Santiago de Compostela, um an diesem Sonntag, die Ankunft von Pilgern vor und in der Kathedrale zu beobachten. Kaum in Santiago angekommen, strömte aus der Kirche des heiligen Franzikus eine riesige Menschenmenge heraus. Pilger und Einheimische hatten die Sonntagsmesse besucht, die sonst in der wegen Renovierung geschlossenen Kathedrale stattgefunden hätte.

Wir hatten ja schon im Norden von Portugal immer mehr Pilger gesehen, uns aber nicht vorstellen können, dass es dann so viele sind. Das erfuhr auf dem riesigen Platz vor der Kathedrale dann aber noch eine Steigerung! Viele Gruppen aus buchstäblich allen Erdteilen und aller Altersgruppen saßen oder lagen auf dem Platz, genossen die früh herbstliche Sonne und waren einfach froh, am Ziel des Caminos angekommen zu sein. Die Stimmung war nicht ernst-religiös, sondern heiter und sehr gelöst. Aber man bekam auch ziemlich viele Emotionen mit. Pilger, die sich euphorisch um den Hals fielen oder Tränen vergossen, weil sie endlich am Ziel waren. Natürlich wird der Jakobsweg mittlerweile auch gut vermarktet und ist für die meisten wahrscheinlich auch eher eine besondere Reise als religiöses Anliegen? Auf jeden Fall sahen wir auf unser Fahrt entlang der Strassen unzählige Pilger, kein einziger hob den den Daumen zum Trampen. Das Ganze ist schon ernst gemeint! Deshalb Respekt für alle, die ihren Camino über 100, 400 oder 600 oder mehr Kilometer gemeistert haben!!